E-BIKE fit für den Frühling machen in nur 9 Schritten!

Der Frühling hat begonnen und leider sind wir aus den aktuellen Anlässen in unserer sportlichen Bewegung eingeschränkt. Diese Zeit können wir aber dennoch sinnvoll nutzen, um danach unsere Freizeit gänzlich dem Sport in der freien Natur widmen können.
Also der ideale Zeitpunkt, um sein E-BIKE fit für die Bike-Saison startklar zu machen!

Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung schaffst du es ganz einfach selbst innerhalb von 1-3 Stunden. Los geht’s!

1. E-Bike putzen

Sofern du das nicht schon nach der letzten Tour im Herbst gemacht hast, ist das der erste Schritt. Denn nur bei einem sauberen E-Bike siehst du Defekte, Kratzer und Beulen am Rahmen. Außerdem konservieren dabei Materialien und Oberflächen viel länger.

Greif’ erstmal zur Bürste und entferne den gröberen Dreck. Mit einer alten Zahnbürste kommst du auch an schwierige Stellen heran. Mit lauwarmem Wasser oder Seifenlauge und einem Schwamm putzt du das Bike auf Hochglanz. Dann noch mit einem weichen Tuch trocknen und schon strahlt dein Drahtesel wieder wie neu!

Wichtig: Lass’ die Finger vom Hochdruckreiniger, denn der presst Schmutz & Nässe nur in die Lager.


2. Prüfen & Einfetten

Prüfe nach der Wasch-Aktion alle Dichtungen und beweglichen Teile, wie Steuersatz und die Radnaben. Diese müssen eventuell eingefettet werden, wenn du mahlende Geräusche hörst oder Schwergängigkeit bei den Lagern spürst. Eine gute Schmierung ist nämlich zugleich auch ein Korrosionsschutz.

Auch die Sattelstütze sollte überprüft werden, evtl. Luftdruck & Züge checken und mit einem sauberen Tuch reinigen.

Wichtig: Vorbau & Lenkerbereich, Dämpferschrauben, Hinterbauschrauben, Sattelklemmung (Sattelschnellspanner), Carbonsattelstüzten und Kurbelschrauben müssen fettfrei sein!


3. Lenker - Steuersatz & Lager

Checke am Lenker den Steuersatz auf Lagerspiel, denn da kann es zu Korrosionsschäden und Wassereinbruch kommen. So gehst du nach der Reihe die Prüfung vor: Zieh zuallererst die Vorderbremse während du mit Daumen und Zeigefinger die untere Lagerschale umfasst, dann Lenker einschlagen nach links oder rechts. Deine zwei Finger sollten das Steuerrohr und die Gabelbrücke berühren. Schiebe anschließend dein Bike hin und her - jetzt würdest du ein Lagerspiel feststellen, sollte es eines geben.

Wichtig: Wenn dein Bike ein deutliches Lagerspiel hat, solltest du prüfen, ob in der unteren Lagerschale Roststellen sind sowie an der A-Head-Kappe das Spiel beseitigen. Solltest du das selbst nicht können oder machen wollen, dann kannst du dein E-Bike gerne in unsere Servicestellen – Rent a Bike - in Reith im Alpbachtal oder Alpbach bringen.


4. Kontrolle Schraubverbindungen

Ja, das sind viele. Besonders wichtig sind die Schrauben am Vorbau (Lenker), Bremssattel (Bremsarm) und an den Bremsscheiben. Wenn du Klickpedale hast, dann auch diese inklusive Federspannung.

Wichtig: Für deine Sicherheit und andere sind besonders die Schrauben am Vorbau und Bremsen relevant. Du solltest sie nur mit einem Drehmomentschlüssel anziehen. Welches Drehmoment für dein Bike empfohlen wird, steht in der Anleitung oder direkt am Anbauteil.


5. Reifen & Laufräder

Prüfe zuerst die Felgen und Speichen und danach die Reifen:

  • Sind alle Speichen unbeschädigt?
  • Ist die Spannung der Speichen identisch?
  • Laufen die Felgen rund bei der Sichtkontrolle vorne und hinten? Wenn nicht, dann bring’ dein E-Bike in unsere Fachwerkstätte - wir richten sie wieder ordentlich aus

Um die Reifen zu richtig überprüfen zu können, sollten diese auch sauber sein.

  • Sind beim Abtasten mit der Hand Schäden am Reifengummi zu finden?
  • Ist noch genug Reifenprofil da? Wenn nicht, dann Mantel wechseln.
  • Sind die Reifen ordentlich aufgepumpt? (Mittelwert liegt bei rund 2 Bar)
  • Hast du Tubeless-Reifen? Wenn ja, dann den Zustand der Dichtmilch prüfen oder nachfüllen.

6. Bremsen

Checke zuerst, ob die Scheiben noch festsitzen, indem du an den inneren Verstrebungen der beiden Seiten rüttelst! Wichtig: Diese niemals an der äußeren Bremsfläche halten, denn wenn du fettige Finger hast kann das die Bremsleistung stark vermindern.

Überprüfe die Festigkeit des Bremssattels. Den Zustand der Bremsbeläge kannst du mit den Augen erkennen. Es sollte noch mindestens 1 Millimeter auf jeder Seite drauf sein.

Risse oder Schäden der Bremsbeläge siehst du, wenn du sie herausnimmst, dann sollten sie getauscht werden. Ebenfalls, wenn sie ungleichmäßig abgenutzt sind. Bei hydraulischen Scheibenbremsen kannst du uns gerne kontaktieren für eine fachmännische Anleitung.

Wenn die Bremsscheiben schleifen, kannst du erstmal versuchen sie zu zentrieren, indem du ein paar Bremsungen mit Schwung machst oder du löst den Bremssattel etwas. Danach unbedingt den Bremshebel und Sattel festschrauben.

Bei hydraulischen Bremsen mit dem Finger den Schlauch von unten nach oben prüfen.

Checke, ob Bremshebel dicht und fest sitzen.

Dann noch den Bremsdruck überprüfen: Vorderbremse betätigen und Hinterrad hochziehen und ca. 1 Minute halten. Lässt der Bremsdruck spürbar nach oder der Hebel lässt sich zu weit durchdrücken, dann solltest du die Bremsanlage entlüften. Auch hier helfen wir gerne! Natürlich dasselbe auch bei der Hinterbremse überprüfen.


7. Federgabel und Dämpfer

Dein E-Bike hast du ja auf Hochglanz geputzt, aber auch die Standrohre der Gabel und des Dämpfers? Wenn nicht, dann säubere diese noch mit einem Tuch und achte dabei vor allem auf die Dichtungen. Wenn sie grob verdreckt sind, kannst du sie auch mit Wasser reinigen.

Wichtig: Alles gut abtrocknen und ein paar Mal kräftig einfedern. Öl oder Schmiermittel werden allgemein für Federgabeln nicht empfohlen!

Schau’ anschließend nach, ob die Gabel soweit dicht ist. Am Regler für die Zugstufe sollte unten kein Öl austreten. Für die Zugstufen-Kontrolle muss die Federgabel bzw. der Dämpfer richtig eingefedert sein und danach schlagartig wieder losgelassen werden. Hebt sich das Vorder- oder Hinterrad beim Ausfedern vom Boden ab, dann muss die Dämpfung erhöht werden.

Kontrolliere auch den Luftdruck der Federelemente.

Wichtig: Hast du das Gefühl die Federelemente verhalten sich ruckelig oder rau, ist ein professioneller und gründlicher Service nötig, da sonst sensible Teile rasch kaputtgehen können.


8. Kette, Kassette und Kettenblätter

Ein Must-Do vor dem Start in die Bikesaison ist der Check von Schaltung, Kette, Kassette und Kettenblätter. Denn nach einigen Bike-Touren sammeln sich dort gerne Schmutz und Ölverklumpungen. Das gehört natürlich entfernt. Wichtig: Vor der Reinigung die Scheibenbremse abdecken, damit Öl oder Fettspritzer die Scheibe nicht beschädigen.

Säubere und öle auch die Kette, aber bitte keinen Entfetter benutzen!

Am besten ist, du hältst ein Tuch locker um die Kette und ziehst sie ein paar Mal komplett durch. Die Reinigung der Zwischenräume geht sehr gut mit einer alten Zahnbürste. Anschließend einmal mit einem Kettenöl oder ähnlichem einschmieren und das überschüssige Öl mit einem Tuch abtragen.

Diese Vorgangsweise kannst du auch bei der Kassette und den Kettenblättern anwenden.

Es empfiehlt sich der Tausch der Fahrradkette nach etwa 3.000 Kilometern.


9. Schaltung

Eine sensible Sache ist die Justierung der Schaltung, hier helfen wir dir fachmännisch gerne aus und übernehmen diese aufwändige Arbeit. Wenn du dich dieser Herausforderung aber selbst stellen möchtest, sind hier die wichtigsten Punkte:

  • Sind die kleinen Kunststoffzahnräder an der Schaltung schmutzfrei? Wenn nicht, dann reinigen.
  • Der Sicht-Check von hinten auf das Schaltauge ist ok?
  • Die Schaltung läuft einwandfrei?
  • Zugspannung am Schalthebel passt? Sonst entsprechende Einstellungen am Umwerfer tätigen.

Wenn dir die Zeit fehlt oder du lieber gleich einen Profi ans Werk lassen möchtest, dann kannst du gerne bei uns unter verleih@rent-a-bike.at einen Service-Termin für dein E-Bike (alle gängigen Marken) vereinbaren. Wir machen dein Sportgerät fit für die Bike-Saison!

Hari von Rentabike Tirol